Das Telefon als gescheitertes Medium der Unternehmenskommunikation?

Das Telefon als gescheitertes Medium der Unternehmenskommunikation?

Das gute alte Telefon scheint in der Unternehmenskommunikation seine Führungsposition als „schnelles Kommunikationsmittel“ verloren zu haben. E-Mail, WhatsApp und andere soziale Medien mit Nachrichtendienstfunktionen gewinnen im Unternehmensalltag zusehends die Oberhand und lassen das Sprechmedium antiquiert aussehen. Aber verlieren wir damit nicht auch sehr viel von unserer sprachlichen Kommunikationsfähigkeit?

Telefongespräche als Störenfried im Unternehmensalltag

Ob telefonieren im Unternehmensalltag wirklich out ist, lässt sich momentan noch nicht eindeutig bewerten. Aber der steigende Trend zur schriftlichen E-Mail-Kommunikation mit Geschäftspartnern und KollegInnen lässt sich doch sehr gut beobachten. Nicht stören zu wollen oder unangemeldet das Arbeiten wegen eines Telefonats zu unterbrechen, sind freilich auch gute Argumente. Es sind aber auch Argumente, um sich der persönlichen Kommunikation mittels Sprachmedium zu entziehen. Dabei sind Nachrichtendienste als Kommunikationsmittel gar nicht immer so effizient und vorteilhaft, wie wir vielleicht annehmen.

Kommunikation mit Dokumentation

Da wäre einmal das Argument der Dokumentation, das speziell für den E-Mail-Schriftverkehr bevorteilt wird. „Da kann ich nachlesen, was wir besprochen haben.“ Das ist soweit auch richtig, wenn in der Flut „wichtiger“ E-Mails dann auch genau diese Dokumentation wieder gefunden wird und nicht versehentlich gelöscht wurde, wenn das Postfach wieder einmal aufgeräumt wurde.

Die Sender oder Empfänger haben deshalb zusätzlichen Aufwand, indem sie sich mehrfach entscheiden müssen: Welche Nachrichten werden auf welche Art und Weise und wie lange an einem Ort archiviert, an dem diese auch wieder möglichst schnell gefunden werden? Und welche Nachrichten haben überhaupt Wichtigkeit? Außerdem können auch Telefonate nach Übereinkunft beider Gesprächspartner aufgezeichnet werden und somit ein wertvolle Nachschlagquelle sein.

Argument: „Schreiben geht einfacher und schneller“

Das stimmt nur teilweise. Denn schriftliche und speziell die präzise und unmissverständliche Kommunikation ist ein sehr herausfordernder Akt. Eine Nachricht lässt sich zwar schnell und kompakt versenden, provoziert aber auch immer eine Gegenreaktion. Sie kennen das. Antworten, weiterleiten, senden, wieder antworten, usw. – Das nimmt manchmal kein Ende und wird nicht selten zum endlosen Frage-Antwort-Prozess. Es vergeht damit auch sehr viel Zeit, die mit einem Telefonat eingespart werden könnte.

In einem persönlichen Telefonat wirken Reaktion und Gegenreaktion unmittelbar, bis sämtlich Inhalte geklärt werden. Natürlich sollte auch ein Telefongespräch immer gut vorbereitet sein. Endlos wirkende E-Mail-Dialoge, die zudem ja auch vorbereitet werden, können deshalb niemals das qualitative Ergebnis eines einfachen Telefongesprächs erzielen.

Kommunikationsmix in Abhängigkeit der jeweiligen Unternehmenskultur

Schlussendlich ist die Sprache unser ältestes Kommunikationsmittel, das wir auch am besten beherrschen. Deshalb sollten wir auch im Unternehmensalltag nicht gänzlich darauf verzichten. Es stimmt schon, dass wir uns ständig im Flow der Digitalisierung weiterbewegen. Das ist auch gut so. Trotzdem bedeutet das nicht, dass neue Kommunikationstechnologien mit Brachialgewalt in jede bestehende Unternehmenskultur integriert werden müssen. Schlussendlich sind wir ja auch in unseren Unternehmen Individuen, die mit einem vernünftigen Kommunikationsmix am effizientesten kommunizieren.

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Pixaybay-Bild: Tama66