Storytelling mit Unternehmenstexten: „Wenn begeisterte Leser zu Kunden werden.“

narrative

Eine aufregende Woche ist bald zu Ende: Weiterhin steigende Infektionszahlen, ein fürchterlicher Terroranschlag in Wien, der uns zeitgleich mit einem neuerlichen Lock-Down erschüttert und ein regelrechtes Drama in der USA-Präsidentschaftswahl, das sich allmählich zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen zuspitzt. Da fällt es auch mir schwer, eine Brücke zum heutigen Thema zu bauen. Und dennoch, hinter all diesen Ereignissen erkennen wir als Gemeinsamkeit zwar Geschichten mit negativem Verlauf, das tatsächliche Ende und die resultierenden Konsequenzen könnten aber auch Hoffnung und Verbesserung bedeuten.

Das Beste kommt zum Schluss

Wenn Sie eine spannende Geschichte lesen, dann empfinden Sie diese Geschichte vor allem deshalb als spannend, weil Sie das Ende bis zum Schluss nicht erkennen können. Sie lesen über Konflikte, Störungen und sonstigen negativen Strömungen aller Art. Trotzdem lesen Sie weiter. Sie wollen wissen, ob der Protagonist der Story sein Ziel trotz aller Widerstände erreicht und eine positive Entwicklung erfährt. Das ist im Prinzip der Bauplan aller spannenden Geschichten. Das ist Dramaturgie. Und Dramaturgie besteht nicht nur darin, aufregende Ereignisse noch aufregender zu gestalten als sie sind, sondern eben auch darin, negative Ereignisse zu einem positiven Ende zu entwickeln und identitäts- und sympathiestiftende Elemente hervorzuheben.

Schlussendlich werden Terroristen zur Rechenschaft gezogen, politisches Übel verlieren und wir werden auch dieses verdammte Virus besiegen, weil wir als Menschheit auch in dunkelsten Zeiten zusammenhalten.

Sinnstiftende Unternehmensstorys als Identitätsmerkmale

Auch als Unternehmen haben wir die Möglichkeit, mit Texten Identitäten zu repräsentieren, die Leser nicht nur zu begeistern, sondern in weiterer Folge auch als treue Kunden mit uns zu verbinden. Das funktioniert natürlich auch abseits globaler Krisen. Erste Voraussetzung: Leser müssen unsere Texte nicht nur lesen, Sie müssen sich mit unseren Image- oder Werbetexten auch identifizieren. Erinnern Sie sich nur an Ihre eigene Unternehmensgründung, an die Probleme und Konflikte, die Sie bei der Entwicklung Ihrer Produkte und Dienstleistungen bewältigt haben. Erzählen Sie Ihren Lesern, wie Sie ausgerechnet mit Ihrem Unternehmen, Ihren Produkten oder Dienstleistungen punkten und worin der identitätsstiftende Kundennutzen liegt.

Interne Kommunikationstexte im Spannungsfeld des Storytellings

Auch ihre internen Unternehmenstexte müssen keine langweilenden Erklärungen und Aufzählungen beinhalten. Denken Sie nur daran, was Sie persönlich gerne lesen würden. Freilich kann ein Organisationshandbuch, eine Betriebsanleitung oder eine Prozessdokumentation nicht den fesselnden Inhalten eines spannenden Romans entsprechen.

Mit einer bestimmten Tonalität, Ihrem individuellen (oder unternehmensinternen) Sprachgebrauch, einem Hauch Humor und einer Brise struktureller Dramaturgie könnten Sie aber sogar einem vermeintlich „nüchternen“ Unternehmenstext Leben einhauchen und die Aufmerksamkeit und die Wissenserweiterung bei Ihren Mitarbeitern erreichen. Denn eigentlich sollten neben unseren Kunden auch unsere Mitarbeiter nicht nur als „lebendiges Kapital“, sondern als stützende Säulen unserer nachhaltigen Unternehmensexistenz betrachtet werden.

Gerne helfe ich Ihnen mit DramaTec, die Funken in Ihren Unternehmens- und Websitetexten sprühen zu lassen. Für weitere Informationen zu den Möglichkeiten von Storytelling in Ihren Texten können Sie mich natürlich auch hier jederzeit gerne kontaktieren. Im nächsten Beitrag erfahren Sie etwas mehr über Storytelling in der Unternehmenskommunikation.

 

 

Pixaybay-Bild: Comfreak

Unternehmensmedien als individuelle Aufmerksamkeitserreger zur Kundengewinnung

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Im letzten Beitrag erzählte ich von der „Macht“, mit Dramaturgie fesselnde Geschichten zu erzählen. Auch die Inhalte von Unternehmensmedien haben das Potential, mit Storytelling höchste Aufmerksamkeit bei ihren Zielgruppen zu erregen. Und als Unternehmen haben wir während der weltweit herrschenden Pandemie mehr denn je das Bedürfnis, Kunden nachhaltig zu gewinnen.

Was sind eigentlich Unternehmensmedien?

Unternehmensmedien sind nicht nur Mittel und Werkzeuge im Bereich Marketing und Verkauf. Websites, Soziale Netzwerke, Werbebroschüren, Unternehmensfilme u.v.m. sind lediglich Behälter für die Inhalte, die schlussendlich unsere Unternehmen in das Licht höchstmöglicher Aufmerksamkeit rücken sollen. Diese Inhalte sind beispielsweise Unternehmens- und Websitetexte aller Art: Unternehmensportraits, Produkt- und Werbetexte, interne Kommunikationstexte, sogar Fachtexte und Prozessdokumentationen im internen Bereich.

Wenn wir an den täglichen Schriftverkehr in unserem Unternehmensalltag denken, werden uns sogar noch viele andere Textmedien einfallen, mit denen wir täglich intern und extern kommunizieren. Aber egal ob wir Textmedien oder audiovisuelle Bewegtbildmedien benützen, inhaltlich wollen wir immer eines erreichen: Die Aufmerksamkeit unserer Rezipienten oder Zielgruppen.

Unternehmensmedien sind nicht nur Werbemittel

Werbung soll die Aufmerksamkeit bei Zielgruppen erregen, um die Kundengewinnung zu steigern und Kundenbindungen zu stützen. Soweit ganz logisch. Deshalb gibt es auch keinen Zeitpunkt, der den Verzicht auf Werbung zulassen würde. Weder in Krisenzeiten noch in goldenen Umsatzjahren sollte beim Drang nach Sichtbarkeit eines Unternehmens gespart werden. Aber wirkungsvolle Unternehmensmedien ermöglichen auch intern, die notwendige Balance zu halten. Denken Sie nur beispielsweise an die erheblichen Mehrkosten bei stark fluktuierenden Mitarbeiterzahlen.

Einstiegshilfen für neue Mitarbeiter in Form von Lehr- oder Unterrichtsfilmen, Betriebsanweisungen oder Managementhandbücher tragen zur effizienten Integration neuer Mitarbeiter bei. Interne Unternehmensmedien sind auch deshalb sehr wirksam, weil sie interne Verbindungen in einer Organisation schaffen und stärken. Denn wer innen geschwächt agiert, kann nach außen nicht gestärkt handeln.

Individuelle Inhalte statt Wettbewerb im Einheitsbrei

Mediale Inhalte sollen kurz und umfassend alle relevanten Merkmale Ihres Unternehmens, Ihrer Produkte oder Dienstleistungen vermitteln. Soweit klar. Aber sobald wir uns mit Unternehmensmedien in eine Wettbewerbssituation drängen, verschleudern wir das wahre Potential zur Aufmerksamkeitserregung. Marketingfachleute predigen zwar gerne, Alleinstellungsmerkmale und Kundenzusatznutzen in Werbemaßnahmen zu forcieren. Aber als Resultat erleben wir sich ständig wiederholende Floskeln im gegenseitigen Wettbewerb. Noch „besser“, „schneller“, „verlässlicher“… – auch sogenannte Alleinstellungsmerkmale wiederholen sich mittlerweile in den unterschiedlichsten Unternehmen. Alles schon gesehen, alles schon gehabt nicht wahr?

Mit Storytelling haben wir jedoch die einmalige Chance, unseren Unternehmen Individualität einzuhauchen. Nicht ein Wettbewerb und Konkurrenzsituationen, sondern die individuell unterschiedlichsten Persönlichkeiten und damit verbundene Geschichten prägen erfolgreiche Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen. Besinnen Sie sich auf diese einzigartige Stärke und die Kraft dieser Geschichten, denn darin steckt auch die individuelle Kraft Ihres Unternehmens! Und wie sich diese Kraft des Storytellings in Ihren Unternehmenstexten auszeichnet erfahren Sie im nächsten Beitrag mehr.

 

 

Pixaybay-Bild: geralt

Magie mit Dramaturgie: Über die Macht des Geschichtenerzählens

Magie

Eines dürfte jetzt schon vorhersehbar sein: Wenn wir die COVID-Krise endlich überstanden haben, wird es in unseren Kinos Pandemiegeschichten „made in Hollywood“ hageln. Dabei ist die Kunst des Geschichtenerzählens und die damit verbundene Macht alle erdenklichen Gefühlszustände im kollektiven Menschsein zu erzeugen so alt, dass wir sie nicht genau datieren können. Aber solange sich unsere Welt dreht werden wir versuchen, mit der dramaturgischen Erzählung Hoffnung auf Besserung zu erlangen und daran erinnert, dass auch unsere eigene Existenz zeitlich begrenzt ist. Worin liegt also die Magie der Dramaturgie und weshalb finden wir Unterhaltungswerte in Filmen, deren Form und Inhalte immer ähnlicher zu sein scheinen?

Archetypen in Action

Beginnen wir einfach bei Carl Gustav Jung und seinen Archetypen. Den Helden aus der Mythologie, die immer dem Ruf des Abenteuers folgen, dabei schier unmögliche Hindernisse bewältigen und ihr Ziel schlussendlich erreichen. Während ihrer Reise erfahren die Helden dieser Geschichten zudem eine Entwicklung in einen positiven Zustand.

Wenn Sie die Poetik in der englischen Übersetzung lesen, dann wird Ihnen der häufige Gebrauch des Wortes Action auffallen. Das ist die Grundsubstanz spannungsgeladener Geschichten: Drama aus dem altgriechischen bedeutet Handlung oder eben Action in der englischen Übersetzung. Spannende und aufregende Geschichten setzen Handlungen von nicht minder spannenden Figuren voraus. Dieses immer wiederkehrende Muster ist das Erfolgsrezept, das bereits mehrere tausend Jahre und lange vor dem Schriftzeitalter wirkt.

Träume und Sehnsüchte als Katalysator des Storytellings

Unsere Hoffnungen, Ängste, Sehnsüchte und Träume sind der wahre Treibstoff des Geschichtenerzählens. Deshalb sind Geschichten auch viel mehr als ein emotionales Ventil, sie sind ein fixer Bestandteil unseres Menschseins. Enthalten sind immer die Konflikte zwischen „guten und schlechten Elementen“, die schlussendlich eine Beruhigung und den Triumph des guten Elements über das negative Element erfordern. So einfach ist das. Und deshalb ist es uns egal, immer wiederkehrende Geschichten in neuem Gewand zu erleben, solange wir uns mit Figuren und ihren Handlungen identifizieren können. Im dramaturgischen Storytelling werden unsere Wünsche, unsere Hoffnungen oder Ängste durch Handlungen von Figuren vermittelt, um uns in verschiedenste emotionale Zustände zu versetzen.

Wiederkehrende Themen als Quellen der Wiederholung

Es gibt noch viele Themen, die zwar bereits zigfach für Kino und Literatur erzählt wurden aber immer wiederkehren, weil sie sich auch im realen Leben ständig wiederholen. Das negative Thema Pandemie bildet hierzu keine Ausnahme. Trotzdem werden wir uns auch diese Geschichten anhören, ansehen oder weiterhin lesen. Möglicherweise in beruhigtem Zustand der realen Welt, als Mittel der Erinnerung und Mahnung oder einfach nur aufgrund unseres menschlichen Unterhaltungsbedürfnisses.

Dramaturgisches Storytelling beinhaltet die Architektur, um alle möglichen Gefühlszustände in uns zu erregen. Außerdem haben wir alle unsere eigenen Geschichten, sehr viele davon sind tatsächlich auch erzählenswert, weil sie Aufmerksamkeit nicht nur verdienen, sondern auch erregen. Und warum sollten wir uns mit Storytelling nicht nur auf unsere eigenen Stärken besinnen, wenn wir sie auch zeigen könnten und damit neue Verbindungen schaffen und unser gegenseitiges Vertrauen stärken. Auch als Unternehmen sollten wir deshalb nicht auf die Möglichkeiten des Storytellings mit Unternehmensmedien verzichten. Aber dazu im nächsten Beitrag etwas mehr.

 

 

Pixaybay-Bild: KELLEPICS