Wann uns KI den Arbeitsalltag erleichtern könnte

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Wann uns KI den Arbeitsalltag erleichtern könnte
© Bertram Holzer

Unlängst besuchte ich eine Veranstaltung, die als Fragestellung das Thema „Künstliche Intelligenz als echte Hilfe oder schlechten Hype“ beinhaltete. Eine eindeutige Beantwortung dieser Frage und welchen Nutzen wir tatsächlich aus dem Einsatz von KI ziehen bleibt zwar noch aus, erkennbar zeigen sich allerdings einige interessante Türen, die sich für unsere Unternehmen öffnen.

Natürlich bringt uns KI – so wie jede neue Technologie – viele Vorteile, derer wir uns jetzt noch gar nicht bewusst sind. Allerdings halte ich es für etwas leichtfüßig, wenn KI-Experten den Hype zusätzlich pushen, indem sie vor Unternehmerinnen und Unternehmern vielversprechende Innovationen bewerben. Freilich nicht auch mit der Erwähnung möglicher Nachteile, den Gefahren des Missbrauchs und der Verbreitung von Deepfakes mittels KI.

KI steckt noch in Kinderschuhen
Was sollen Unternehmen also tun? Denn Sprung in unbekanntes Terrain wagen, um sich frühzeitig einen Wettbewerbsvorteil zu schnappen oder in abwartender Lauerstellung verharren und dann womöglich die eigene Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Aus der Mediengeschichte haben wir gelernt, was wir tun sollten: Bei der vorherrschenden Aufregung Ruhe bewahren und uns zuerst ausführlich mit den Möglichkeiten von KI auseinandersetzen und uns im Umgang damit weiterentwickeln. Einfach gesagt? Mag sein, aber immer, wenn ein neues Medium oder eine neue Technologie den Sprung in die Herzen und in den Alltag der Menschheit geschafft hat, gab es auch die Nörgler, die Zweifler, die Verweigerer, die Euphorischen und schlussendlich auch die Vernünftigen, die mit ihrem Sachverstand die Gebrauchsfähigkeit und die gesellschaftliche Integration eines Mediums überhaupt ermöglicht haben. Das war beim Radio, beim Fernsehen und beim Internet so. Was ist diesmal anders?

Technologien beherrschen und zukunftsfit werden
Klar ist, dass sich die KI-Technologie mit rasantem Tempo permanent weiterentwickelt und wir uns fragen müssen, ob wir diesem Tempo standhalten. Und mit „wir“ meine ich ganz bewusst unsere „menschliche Intelligenz“ und unseren Verstand. Dramatisch zeigt sich dieses Problem anhand der Verbreitung von Fake News und den vielen Menschen, die tatsächlich den Bildern vertrauen, wenn sie beispielsweise Joe Biden als Rambo oder Donald Trump in orangem Sträflingsanzug hinter Gittern sehen. (Auch wenn das sicher so mancher Wunschrealität entsprechen würde.) Als Unternehmen und Gesellschaft werden wir unsere Konzentration in unser Bildungssystem und die Weiterentwicklung unserer (echten) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stecken müssen. Viele Berufsbilder werden sich komplett verändern, viele neue Berufsbilder werden dafür entstehen, andere Berufe und Arbeitsplätze werden überhaupt nicht mehr benötigt. Wir könnten also beginnen, uns im Umgang mit neuen Technologien zukunftsfit zu machen, um sie dann auch wirklich als wertschöpfende und bereichernde Werkzeuge in unserem Unternehmertum und unsere Gesellschaft einsetzen zu können.

Keine Angst vor Maschinenherrschaft
Auch über apokalyptische Fiktionen, ähnlich wie in den „Terminator“- oder „Matrix“-Filmen, in denen die Maschinen und künstliche Intelligenz die Weltherrschaft übernehmen, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Aber sehen wir doch nochmals genau auf das Bild. Was stimmt daran nicht? Haben wir nicht schon lange, spätestens aber mit „Alexa“ oder „Siri“ ein großes Stück unserer Selbstbestimmtheit bereits aufgegeben? Schlussendlich waren wir für alle technischen Errungenschaften verantwortlich und haben über den Nutzen dieser Technologien selbst entschieden. Und wenn sich KI tatsächlich als wichtigstes Werkzeug für unsere (technologische) Weiterentwicklung beweist, sollten wir dann nicht auch zuerst in die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren, die diese Werkzeuge möglichst perfekt beherrschen?


DramaTec – Bertram Holzer
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