„Ihr seid wohl sowas wie Spielberg und Lucas?“ Erstaunt sehe ich unseren Gesprächspartner an. „Wohl eher sowas wie die Nolan-Brüder“, platzt es aus Matthias. „Aha“, antwortet er kurz und weil ich glaube, genauer erklären zu müssen, sage ich: „Bei uns ist es so, dass ich der Autor und Architekt der Storys bin, während Matthias der Filmemacher und Baumeister der Filmprodukte ist.“
Dann erzählt uns der Unternehmer: „Wir haben schon immer wieder mal Werbung gemacht, aber auch immer etwas stiefmütterlich. Das hat je nach Auftragsauslastung variiert und obwohl wir sehr gut durch die Krise gekommen sind, hat die Konkurrenz stark zugelegt. Wir müssen jetzt dringend was tun, um sichtbar zu bleiben.“ „Deshalb sitzen wir hier“, erwidere ich und beginne ihm alle möglichen Fragen über sein Unternehmen zu stellen. Es dauert nicht lange, bis er ausführlicher zu erzählen beginnt und wir hören ihm sehr genau zu.
Plötzlich schlägt es bei mir ein und ich „sehe“ erstmals eine beherrschende Idee für eine spannende Story. Aber noch verrate ich nichts davon, lasse unser Gegenüber weiterhin erzählen. Denn möglichst viele Informationen über das Unternehmen zu sammeln und die Wünsche unseres potentiellen Kunden zu erfahren, haben in diesem Augenblick höchste Priorität. Dann, am Ende unseres Gesprächs, erhält er erste Blicke auf die Story seines möglichen Imagevideos. Er beginnt zu lächeln, ist sichtlich zufrieden, dass wir offensichtlich genau zugehört haben und unseren Job verstehen.
„Und wie geht es jetzt weiter?“, will der mögliche Neukunde wissen. „Sind Sie ein Filmkenner? Ich meine, weil Sie uns am Anfang mit Spielberg und Lucas verglichen haben“, frage ich. „Naja, Filmkenner ist wohl übertrieben. Aber klar, ich erwarte schon ein Video, das wie ein kleiner Spielfilm wirkt.“ „Deshalb kommt zuerst die Story und dann die Produktion. Erst wenn Sie die Story freigeben, beginnen wir mit der Drehplanung und Produktion“, erklärt Matthias. Er lacht und klopft mir auf die Schulter: „Aber wie ich Bertram kenne, werden Sie schon bald eine spannende Story für Ihr Unternehmen erhalten.“
„Okay“, meint der Unternehmer. „Und könnt ihr schon sagen, was das ungefähr kosten wird?“ Wir fassen nochmals mögliche Ideen zusammen, die wir vorhin für eine Realisierung vorgeschlagen haben und nennen eine Bandbreite. „Das genaue Angebot erhalten Sie von uns mit der Story.“ Er nickt zufrieden: „Sehr schön. Bin ich schon gespannt.“
Wir verabschieden uns, er begleitet uns hinaus und führt uns dabei noch durch sein Unternehmen. Er zeigt uns mögliche Locations für die Dreharbeiten und scheint sich überhaupt schon sehr auf sein Imagevideo zu freuen. Und das freut auch uns am meisten. Aber zuerst muss die Story entwickelt und die Produktion geplant sein. Mehr darüber im nächsten Beitrag.